Pressemitteilung - Klimaschutz in Benroth
Am Freitag, den 04.09. schwebten 22 Tonnen durch die Luft… Ein Schwimmbad für Benroth? Einige gutgelaunte Dorfbewohnerinnen wollten schon eine Schwimmabteilung im Dorfverein gründen!
Was war los? Die Gemeindewerke Nümbrecht (GWN) haben in Benroth auch das schnelle Glasfasernetz Luzie verlegt. Zeitgleich wurde in die Straßen des kleinen beschaulichen Dorfes auch eine sog. „Kalte Nahwärmeleitung“ gelegt. Diese Leitung versorgt in Zukunft die Häuser in Benroth mit „Wärme“. In der Leitung zirkuliert ein Speichermedium (eine sog. Sole). Wer möchte, kann sich dort anschließen, und die Sole ins Haus holen. Über Wärmetauscher wird der Sole Wärme entzogen und dann das Haus geheizt bzw. das Warmwasser erzeugt.
Damit Energie „entzogen“ werden kann, muss die Sole immer wieder „neu geladen“ werden. Dies passiert zum einen über die Umgebungswärme aus der Leitungstrasse und zum anderen durch 2 Kollektorenfelder.
Zusätzlich soll aus einem Wasserspeicher eingelagerte Wärme entzogen werden. Der Wasserspeicher hat ein Volumen von 30 cbm. Im Sommer wird das Wasser langsam angewärmt, im Winter dann kontinuierlich die Wärme entzogen, um die Häuser mit Wärme zu versorgen.
Am Freitag wurde am Dorfgemeinschaftshaus das unterirdische Wasserbecken gesetzt. 22 Tonnen Beton schwebten am Kran in die Baugrube.
Bürgermeister Hilko Redenius, gleichzeitig Vorsitzender der LEADER-Region Oberberg: 1000 Dörfer - eine Zukunft, LAG Kulturlandschaftsverband Oberberg e.V.: „Mit der Kalten Nahwärme in Benroth wird der Versuch unternommen, erstmalig ein Bestandsdorf mit alternativer Wärme auf Basis der Kalten Nahwärme zu versorgen. Die Einwohner*innen können sich an das Netz anschließen und so den Umstieg von fossiler Wärmeversorgung (fast ausschließlich Heizöl) auf klimaneutrale Wärmeversorgung vollziehen.“
Im ersten Schritt haben sich bereits 11 Häuser für den Umstieg entschieden. Bürgermeister Redenius weiter: „Wir hoffen natürlich, dass im Laufe der Zeit das komplette Dorf sich anschließt und somit „klimaneutral“ wird! Das Projekt, durch Leader gefördert, soll bei Erfolg als „Blaupause“ für weitere Dörfer in Nümbrecht dienen.“
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