NÜMBRECHT, 19.02.2022 – Wie heizt Nümbrecht? Um Antworten darauf zu finden, führt die Gemeinde Nümbrecht in Zusammenarbeit mit den Gemeindewerken derzeit eine Bürgerumfrage durch. Damit soll die aktuelle Wärmeversorgungsstruktur in der Gemeinde ermittelt werden, denn hinreichend Daten hierzu liegen der amtlichen Statistik auf kommunaler Ebene nicht vor.
Nach vorläufigen Angaben des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. wird in Deutschland knapp die Hälfte des Wohnungsbestandes mit Gas beheizt, ein weiteres Viertel mit Heizöl (Stand 12/2021). An dritter Stelle folgt mit 14 Prozent die Fernwärme. Während daneben aktuell nur etwa 3 Prozent mit Elektro-Wärmepumpen ausgestattet sind, hat sich deren Anteil im Wohnungsneubau in den letzten zehn Jahren auf geschätzt rund 44 Prozent nahezu verdoppelt. Umgekehrt hat sich der Einbau von Gasheizungen im gleichen Zeitraum fast halbiert, so dass Wärmepumpen das Gas als Energieträger im Wärmesektor immer mehr zu verdrängen scheinen. Wärmepumpen entziehen der Umwelt mit Hilfe elektrischer Energie Wärme und führen diese dem Gebäude zu. Dabei können je nach örtlicher Gegebenheit die Umgebungsluft, das Erdreich oder das Grundwasser als Wärmequelle genutzt werden. Und den erneuerbaren Strom für die Wärmepumpe kann z. B. eine installierte Photovoltaikanlage liefern. Für die Errichtung einer Photovoltaikanlage ab 5 kWp Leistung können Nümbrechter Bürgerinnen und Bürger nach wie vor Fördermittel der Gemeinde beantragen. Auch ist eine Fortführung des Förderprogramms vorgesehen.
Die Ergebnisse der Bürgerumfrage sollen dem neuen Arbeitskreis "Wärme" als Informationsgrundlage für seine Arbeit dienen. In dem Arbeitskreis wollen Politik und Gemeindeverwaltung mit Unterstützung lokaler Akteure und externer Fachleute praxistaugliche Wege zur Umsetzung einer regenerativen Wärmeversorgung von Privatwohnhäusern erarbeiten. Damit soll die Wärmewende vor Ort vorangetrieben werden. Haus- und Wohnungseigentümer haben den einseitigen Fragebogen mit der letzten Abwasserrechnung im Januar erhalten. Viele haben diesen bereits ausgefüllt und an die Gemeinde geschickt. "Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn dieser gute Rücklauf anhält. Je mehr Antworten eingehen, desto besser können wir uns ein Bild von der aktuellen Wärmeversorgung machen", sagt Bürgermeister Hilko Redenius.
Dr. Sandra Opitz am Blockheizkraftwerk des Parkhotels
Der ausgefüllte Fragebogen kann per Post oder E-Mail an Frau Dr. Opitz (Hauptstraße 16, 51588 Nümbrecht, sandra.opitz@nuembrecht.de) zurückgesendet werden. Alternativ können Eigentümerinnen und Eigentümer online unter umfrage-heizen.nuembrecht.de an der Umfrage teilnehmen. Wichtig ist, dass der Fragebogen nur auf einem Wege ausgefüllt wird, um Mehrfacherfassungen zu vermeiden.
Ergänzender Hinweis: Achtung vor Betrug am Telefon!
Mehrere Bürgerinnen und Bürger haben berichtet, nach Teilnahme an der Umfrage angerufen worden zu sein. Die Anrufer verlangten dabei Auskünfte über Zählerstände, bestehende Strom- oder Gaslieferungsverträge oder boten Beratungstermine zu Themen wie Photovoltaik oder Heizungsumstellung an. Diese Anrufe stehen nicht im Zusammenhang mit der Bürgerumfrage und wurden weder von der Gemeinde noch von den Gemeindewerken veranlasst. Bitte seien Sie daher wachsam und lassen Sie sich nicht auf solche unseriösen Anrufe ein.